Wertschätzung als Voraussetzung für Wertschöpfung
Gestern Abend veranstaltete die Grüne Bundestagsfraktion die Lange Nacht der Ernährung in der Kreuzberger Markthalle Neun. In mehreren thematischen Runden wurden dabei die verschiedensten Aspekte guten Essens beleuchtet.
Valentin von Thurn zeigte Ausschnitte seines Dokumentarfilms „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“ und diskutierte anschließend mit dem Fraktionsvorsitzenden Toni Hofreiter Wege zur Ernährungssouveränität in der Welternährung. Neben der Frage, wie wir gutes Essen für alle beispielsweise durch qualitative Schulverpflegung erreichen können, stand die regionale Erzeugung und Produktion unseres Essens im Fokus.
Markus Tressel stellte hier zwei Initiativen vor: Zuerst die „GemüseAckerdemie“, ein schulbegleitendes und parxisorientiertes Bildungsprogramm für mehr Wertschätzung von Nahrungsmitteln. Dr. Christoph Schmitz, der Entwickler des Programms, erklärte, dass durch den Anbau und die anschließende Vermarktung von eigenem Gemüse die Schüler landwirtschaftliches Basiswissen lernten und ein Verständnis für natürliche Wachstumsprozesse entwickelten.
Diese Bildung fehle heute häufig an Schulen, dabei führe sie zu mehr Wertschätzung für Nahrungsmittel. Wertschätzung wiederum sei Grundvoraussetzung für Wertschöpfung, fasste Markus Tressel zusammen. Das unterstrich Anke Kähler, Vorstandsvorsitzende der Berufsorganisation traditioneller Handwerksbäcker „Die Bäcker. Zeit für Geschmack e.V.“. Sie stellte unter anderem ihr neues Projekt „Knust“ vor, eine Weiterbildungsinitiative im nachhaltig-ökologischen Bäckerhandwerk. Denn Handwerk sei das Wissen, Verfahren an Rohstoffe anzupassen. Auch dieses Wissen müsse wieder stärker verbreitet werden.